Es wird erwartet, dass allein die größten Städte in Deutschland in diesem Jahr rund 400 Millionen Euro für die Unterbringung von Asyl-Migranten in Hotels ausgeben. Grund dafür ist der Mangel an Wohnraum in Ballungsregionen. Viele Kommunen mieten deshalb Zimmer und ganze Etagen in Hotels an, manchmal wird sogar das ganze Gebäude gekauft und auf Steuerzahlerkosten luxussaniert.
Die Bild-Zeitung hat die größten deutschen Städte (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Dortmund und Essen) sowie Dresden, Potsdam, Hannover, Chemnitz und Rostock kontaktiert. Laut den Behörden leben aktuell etwa 12.000 sogenannte Flüchtlinge oder Ukrainer mit Aufenthaltserlaubnis in Hotels und Pensionen (Stand: Ende Juni).
Die Kosten für die Unterbringung dieser Menschen sind erheblich. Allein im ersten Halbjahr zahlten die meisten der genannten Städte gut 193 Millionen Euro. Hochgerechnet auf das Jahresende dürften es rund 400 Millionen Euro sein.
Einige Beispiele verdeutlichen, wie teuer diese Unterbringung ist: In Hamburg leben 5.303 Menschen in Hotels, verteilt auf 55 Herbergen. Die Hansestadt zahlt 83 Euro Tagespauschale pro Kopf für Zimmer, Verpflegung und Wachdienst. Allein in Hamburg summieren sich die Leistungen von Januar bis Juni auf 86,2 Millionen Euro.
In Berlin wohnen 3.340 sogenannte Flüchtlinge in Hotels. Wenn man nur die Hälfte annimmt, gibt Berlin täglich rund 203.000 Euro für Zimmer in 13 Hotels aus. Im ersten Halbjahr waren es insgesamt knapp 37 Millionen Euro.
Auch andere Städte zahlen hohe Beträge: In Köln wohnen 1.307 sogenannte Flüchtlinge und Ukrainer in Hotels, die Steuerzahler haben bis Ende Juni über 12,2 Millionen Euro bezahlt. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf überwies 5,5 Millionen Euro an Beherbergungsbetriebe für 758 sogenannte Flüchtlinge an 20 Standorten.
Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Städte auf die Anmietung von Hotels als Erstunterkunft zurückgreifen. Dortmund, Potsdam, Bremen, Chemnitz, Dresden und Rostock verzichten laut Umfrage bislang auf diese Maßnahme. Stuttgart und Essen haben nicht geantwortet.
Die hohen Kosten für die Unterbringung von Asyl-Migranten in Hotels werfen Fragen über die Effizienz dieser Maßnahmen auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird und ob es Alternativen zu diesem teuren System gibt.
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