In Groß Lobke hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die den geplanten Windpark „Algermissen-Süd“ stoppen will, der zwischen Algermissen und Groß Lobke entstehen soll und von der Gemeinde Algermissen politisch vorangetrieben wird.
Die Bürgerinnen und Bürger sehen das Landschaftsbild und die beliebte Feldmark gefährdet, die bisher landwirtschaftlich genutzt wird und als Freizeitgebiet dient. Auch Naturschutz spielt eine große Rolle: Besonders der streng geschützte Rotmilan könnte durch die Windräder in seinem Lebensraum beeinträchtigt werden. Dazu kommen Sorgen über Verschattung, nächtliche Blinklichter, Geräusche und möglichen Infraschall.
Viele Anwohner befürchten zudem Belastungen während der Bauphase sowie einen dauerhaften Rückgang der Lebensqualität und sinkende Immobilienwerte. Scharf kritisiert wird auch die Informationspolitik der Gemeinde. Aus Sicht der Initiative seien wichtige Details zu spät, unvollständig oder gar nicht kommuniziert worden.
Unklar sind außerdem die finanziellen Rahmenbedingungen. Fragen betreffen mögliche Einnahmen für die Gemeinde, deren Verteilung sowie die Tatsache, dass Einnahmen aus Windparks nur für freiwillige Leistungen genutzt werden dürfen. Besonders strittig ist, dass im Flächennutzungsplan lediglich 2,2 Prozent Fläche für Windenergie vorgesehen sind, die Gemeinde aber 13 Prozent nutzen möchte. Für zusätzliche Irritation sorgten einzelne Aussagen von anwesenden Politikvertretern, die viele Bürger als wenig respektvoll empfanden.
Der geplante Bau der Windkraftanlage „Algermissen-Süd“ ist ein weiteres Beispiel dafür, wie abgehobene Politiker über die Köpfe der Bürger hinweg und gegen deren ausdrücklichen Volkswillen entscheiden. Doch die Bewohner der Gemeinde Algermissen wollen sich das nicht weiter gefallen lassen und wollen den Bau mit einem Bürgerentscheid stoppen.