Vor dem Landgericht Kiel hat der Prozess gegen zwei junge Männer begonnen, die wegen versuchten Totschlags und schwerer Körperverletzung angeklagt sind. Die beiden Angeklagten, ein 18-Jähriger und ein 19-Jähriger, sollen sich am Abend des 19. Januar 2025 an einer brutalen Attacke auf einen damals 13-jährigen Jungen aus einer Jugendeinrichtung in Kiel beteiligt haben.
Nach Angaben der Anklage lockte einer der Angeklagten den 13-Jährigen auf das Gelände einer benachbarten Schule, wo eine Gruppe von fünf weiteren Jugendlichen und drei Kindern wartete. Dort wurde der Junge geschlagen und getreten, ihm wurde gedroht, er würde „abgestochen“, wenn er weglaufe. Grund für die Aktion war angeblich, dass der 13-Jährige am Vortag ein Mädchen aus der Gruppe geschlagen hatte.
Einer der Angeklagten versetzte dem Jungen dann einen Messerstich in die Brust, wodurch der Herzbeutel des Opfers verletzt wurde. Nur durch glückliche Umstände und schnelles Eingreifen der Rettungskräfte konnte das Leben des Opfers gerettet werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, dass ihnen bewusst war, dass ihr Opfer an den Verletzungen hätte sterben können, und dass sie dies zumindest gleichgültig gewesen seien. Gegen sieben Tatverdächtige wurden Untersuchungshaftbefehle wegen gemeinschaftlich begangenen versuchten Totschlags mit Tateinheit der gefährlichen Körperverletzung erlassen.
Die beiden Angeklagten, die zur Tatzeit beide 18 Jahre alt waren, kamen daraufhin in die Jugendanstalt. Fünf weitere Mitglieder der Gruppe werden als „gesondert Verfolgte“ bezeichnet und könnten ebenfalls ein Gerichtsverfahren bevorstehen. Drei Kinder, die an der Tat beteiligt waren, sind unter 14 Jahre alt und somit nicht strafmündig.
Der Prozess wird in den kommenden Wochen fortgesetzt, mit zehn weiteren Verhandlungsterminen bis Mitte November geplant. Zahlreiche Zeugen sowie Sachverständige sollen gehört werden.
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