Der Chefredakteur des WDR für den Programmbereich Aktuelles, Stefan Brandenburg, hat sich in einem LinkedIn-Beitrag kritisch zu den Vorgängen rund um die Moderatorin Julia Ruhs beim NDR geäußert. Die Entscheidung, Ruhs das Format „Klar“ nicht mehr beim NDR moderieren zu lassen, bezeichnete er als „Desaster mit Ansage“.

Julia Ruhs hatte die Sendung „Klar“ für den NDR und den BR moderiert. Nach Kritik von 250 linken Mitarbeitern wurde sie dort jedoch nicht mehr eingesetzt. Ihr wird vorgeworfen, zu einseitig aus konservativer Perspektive zu berichten.

Brandenburg fordert nun, dass öffentlich-rechtliche Sender unterschiedliche Positionen aushalten und vertreten müssen. Insbesondere betont er, dass Menschen mit konservativem Weltbild sich derzeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht ausreichend repräsentiert fühlten. Er kritisierte außerdem, der Rundfunk habe den Auftrag, alle Bürger zu erreichen – nicht nur jene mit ähnlicher Lebensweise oder Weltanschauung.

Mehr als gelegentliche konservative Kommentare oder Talkshow-Gäste seien nötig, so Brandenburg. Bei der Themenwahl müsse es auch erlaubt sein, unbequeme Aspekte aufzugreifen. Gleichzeitig äußerte er Zweifel daran, ob „Klar“ der geeignete Weg sei, wenn ein Format insbesondere alle negativen Aspekte eines Themas wie beispielsweise Migration zusammenfasse. Dies wirke bei manchen Beobachtern schnelle einseitig.

Brandenburgs Aussagen werfen Fragen nach der Meinungsvielfalt in den öffentlich-rechtlichen Sendern auf. Ob die Kritik an Julia Ruhs berechtigt ist, bleibt jedoch offen.


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