Ein Friseursalon in Hannover sorgte kürzlich mit einem ungewöhnlichen Angebot für Diskussionen. Einmal pro Woche bietet der Salon einen 40-prozentigen Rabatt auf Haareschneiden an – allerdings nur für Frauen, die ein Kopftuch tragen. Diese Sonderbehandlung hat eine Frau ohne Kopftuch zu einer Beschwerde bei der Antidiskriminierungsstelle der Stadt Hannover bewogen.
Die Stadt bestätigte den Eingang der Beschwerde und die Antidiskriminierungsstelle erklärte, dass die Irritation der Antragstellerin nachvollziehbar sei. Sie fühlte sich diskriminiert, weil sie als Frau ohne Kopftuch anders behandelt wurde als kopftuchtragende Frauen.
Der Friseur Celal Kilic verteidigte sein Angebot und argumentierte, dass es wenige geschützte Angebote für Frauen mit Kopftuch gebe. Er erklärte auch, dass muslimische Frauen hier unbefangen ihr Kopftuch abnehmen könnten und nur von Frauen frisiert würden. Eine Mitarbeiterin fügte hinzu, dass viele Kundinnen mit Kopftuch berichtet hätten, sich in den letzten Jahren die Haare selbst geschnitten oder gefärbt zu haben, weil sie kein entsprechendes Angebot erhalten hätten.
Kritiker werfen dem Friseur jedoch vor, dass er Andersgläubige als minderwertig betrachtet und nur Frauen mit Kopftuch bevorzugt. Es bleibt abzuwarten, ob der Friseursalon sein Angebot ändern wird oder die Diskussion um die Frage, ob dies eine Form der Diskriminierung ist, weitergeht.
Es stellt sich auch die Frage, ob es gerechtfertigt ist, nur bestimmte Gruppen von Frauen zu bevorzugen und andere auszugrenzen. Sollten nicht alle Kundinnen, unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer Kleidung, den gleichen Rabatt erhalten?
Die Diskussion um dieses Thema zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich mit Themen der Gleichberechtigung und des Respekts gegenüber allen Menschen auseinanderzusetzen. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall zu einer positiven Änderung führt und alle Kundinnen, unabhängig von ihrem Hintergrund, den gleichen Service erhalten.
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