Die öffentlich-rechtlichen Medien stehen erneut in der Kritik, nachdem der Fall Ruhs beim NDR für viel Diskussion gesorgt hat. WDR-Chefredakteur Stefan Brandenburg hat nun als Erster aus den eigenen Reihen Stellung genommen und die Vorgänge um Ruhs und das Format „Klar“ als „Desaster mit Ansage“ bezeichnet.
Brandenburg schreibt in einem Beitrag auf LinkedIn, dass es bei den gebührenfinanzierten Medien zu wenig Meinungsvielfalt gibt und dass sie verschiedene Positionen aushalten müssten. Er kritisiert, dass Menschen mit einem konservativen Weltbild sich von den Öffentlich-Rechtlichen nicht ausreichend repräsentiert fühlen. Dies müssten die Redaktionen endlich anerkennen.
Brandenburg argumentiert, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk den Auftrag hat, alle Menschen zu erreichen, „nicht nur diejenigen, die ähnlich leben und denken wie wir“. Er schreibt, dass es darum geht, verschiedene Perspektiven zuzulassen und die Fragen und Probleme von Menschen aufzugreifen, die eine andere Lebensweise, eine andere Weltsicht oder ein anderes Bedürfnis haben.
Als Beispiel nennt er die Themen Migration und Schrottimmobilien im Ruhrgebiet. Er schreibt, dass es bei diesen Themen oft an der notwendigen Offenheit mangelt und dass die Öffentlich-Rechtlichen zu wenig darüber berichten. Dies führt dazu, dass Vertrauen verloren geht, weil der Eindruck entsteht, dass die Medien das Offensichtliche nicht aussprechen.
Insgesamt spricht Brandenburg von einem „Desaster mit Ansage“ und fordert die Öffentlich-Rechtlichen auf, sich selbstkritisch zu fragen, wie sie in diese Situation gekommen sind. Er argumentiert, dass es wichtig ist, aus den Fehlern zu lernen und sich auf die notwendigen Veränderungen einzulassen.
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