Der frühere französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat in seinem jüngst erschienenen Buch „Tagebuch eines Gefangenen“ schwere Vorwürfe gegen die französische Justiz erhoben und sich zugleich gegen den „front républicain“, eine Brandmauer gegenüber dem Rassemblement National (RN), gestellt. Sarkozy präsentiert sich darin als Opfer einer linksgerichteten Justiz, die er beschreibt als „zweierlei Maß“ mit der Gerechtigkeit.

Er behauptet, dass die Justiz nur in Fällen, in denen es um „rechte Verantwortliche“ geht, schnell und streng vorgeht, während sie für andere Fälle keine Autorität mehr ist, sondern eine Macht, die ideologische Zwecke verfolgt. Sarkozy erwähnt auch einen Telefonkontakt mit Marine Le Pen, der Chefin des RN.

Das Buch ist bereits ein Bestseller und Sarkozy präsentiert sich in diesem Kontext als Opfer einer politischen Verfolgung. Die Kritik an der Justiz und die Brandmauer gegenüber dem RN sind jedoch umstritten und Sarkozys Aussagen haben zu Diskussionen über seine politische Zukunft geführt.