Die Verwaltungsgerichte in Deutschland verarbeiten Asylanträge mit einer durchschnittlichen Verfahrensdauer von über einem Jahr. Berlin hält das Rekord, mit durchschnittlich 17,8 Monaten bis zur Entscheidung. Die lange Dauer ist teilweise auf die hohe Zahl an Asylfällen zurückzuführen, wie in Baden-Württemberg, wo 74,2 Prozent der Eingänge im ersten Quartal 2025 Asylklagen waren.

Richter und Politiker warnen vor weiterer Überlastung in Zukunft. Die Umfrage des Nachrichtenmagazins „Focus“ bei den 16 Justizministerien der Länder ergab, dass die Verfahrensdauer von Bundesland zu Bundesland teilweise deutlich abweicht. Während sich asylrechtliche Gerichtsverfahren in Rheinland-Pfalz im Schnitt lediglich sechs Monate hinziehen, dauern sie in anderen Bundesländern oft länger als ein Jahr.

Die lange Dauer kann unter Umständen in weiteren Instanzen bis hin zum Bundesverwaltungsgericht, dem Bundesverfassungsgericht oder sogar dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angefochten werden. Die hohe Zahl an Asylfällen ist ein wichtiger Faktor für die lange Verfahrensdauer. Die lange Dauer hängt auch mit der Überlastung der Gerichte zusammen, die Richter und Politiker warnen vor weiterer Überlastung in Zukunft.