Die AfD-Politikerin Sabine Reinknecht, die nach ihrer überraschenden Wahl zur Vize-Bürgermeisterin von Bad Salzuflen im November unerwartet zum Amt kam, wurde zwei Wochen später mit großer Mehrheit vom Stadtrat abgewählt. 57 Ratsmitglieder stimmten für ihre Abwahl, obwohl die AfD nur 13 Sitze im Rat hat. Die Abstimmung war geheim und es ist nicht bekannt, woher die abweichenden Stimmen für Reinknecht kamen.

Die Politikerin selbst zeigt sich empört und spricht von einem „Skandal“. Die Abwahl ist ein seltener Schritt in der Stadt, der Fragen nach den rätselhaften Stimmen wirft, die sie zuvor ins Amt brachte. Die Abstimmung wurde von CDU, SPD, Grünen, USD, Linken und FDP eingereicht, obwohl die anderen Fraktionen sich im Vorfeld auf einen Kandidaten geeinigt hatten.

Reinknecht selbst hatte 16 Stimmen erhalten, was sie zu einer der wenigen Abgeordneten macht, die in der AfD-Fraktion sitzt. Die Abwahl ist ein weiterer Schlag für die AfD in Nordrhein-Westfalen, wo die Partei ihre politische Präsenz in den letzten Monaten unter Druck gesetzt hat. Die Stadt Bad Salzuflen hat eine Linke-Fraktion mit vier Sitzen im Stadtrat, was die Abwahl von Reinknecht als einen weiteren Beweis für die Unstimmigkeit in der Politik der Region darstellt.

Die Frage bleibt jedoch, woher die abweichenden Stimmen für Reinknecht kamen und ob dies ein Zeichen für eine Veränderung in der politischen Landschaft der Stadt ist.