In der Stadt Wilhelmshaven/Friesland gingen am Donnerstagmorgen zwei telefonische Drohanrufe bei der Marion-Dönhoff-Schule ein. Eine unbekannte, verzerrt klingende Jugendstimme kündigte darin für 10:00 Uhr einen Amoklauf an der Schule an.
Unmittelbar nach Eingang der Drohung leitete die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland umfangreiche Einsatzmaßnahmen ein. Alle verfügbaren Polizeikräfte, unterstützt durch Diensthundeführer, wurden zum Schulstandort entsandt. In enger Abstimmung mit der Schulleitung wurden die Gebäude von außen gesichert, Notzugriffskräfte gebildet und das schulische Sicherheitskonzept umgesetzt.
Zum Zeitpunkt des Einsatzes befanden sich rund 320 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 50 Lehrkräfte in den beiden Standorten der Schule. Mit Ablauf der angedrohten Uhrzeit gegen 10:00 Uhr trat kein Schadensereignis ein. Die durchsuchbaren Räumlichkeiten der Schule wurden im Anschluss überprüft, es ergaben sich keinerlei Hinweise auf eine tatsächliche Gefährdung.
Im weiteren Verlauf erfolgte eine kontrollierte Evakuierung sämtlicher Klassenräume in die benachbarte Sporthalle. Dort wurden die Schülerinnen und Schüler durch Rettungskräfte betreut. Zwei Kinder mussten vorsorglich medizinisch behandelt werden. Anschließend organisierte die Stadt Wilhelmshaven den Transport der Kinder zur betreuten Übergabestelle an die Eltern.
Der Polizeieinsatz wurde um 13:23 Uhr beendet. Ermittlungen zur Herkunft der Drohanrufe wurden aufgenommen und dauern an. Während des Einsatzes kursierten in sozialen Netzwerken Falschmeldungen über einen tatsächlichen Amoklauf und Verletzte, die jedoch nicht der Wahrheit entsprachen.
Oberbürgermeister Carsten Feist und Leitender Polizeidirektor Jörg Beensen äußerten sich positiv über die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften und der Schulgemeinschaft. Sie betonten, dass die Situation besonnen und mit hoher Expertise gemeistert wurde und dass es zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahr für die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte bestand.
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