Der Prozess gegen einen 25-Jährigen, der im Februar seine Mutter erstochen und seine Stiefmutter schwer verletzt hatte, ist zu Ende gegangen. Wie das Hamburger Landgericht am Freitag entschieden hat, muss der Mann wegen einer psychischen Erkrankung dauerhaft in ein psychiatrisches Krankenhaus.

Der 25-Jährige war in der Nacht zum 18. Februar bei seiner Stiefmutter im Stadtteil Marienthal geklingelt und hatte sie plötzlich mit einem Messer angegriffen, nachdem diese ihn hereingelassen hatte. Nur dank des schnellen Eingreifens eines Nachbarn überlebte die 51-Jährige schwer verletzt. Der Nachbar selbst erlitt bei dem Zwischenfall eine Kopfverletzung.

Im Anschluss an den Vorfall fuhren Polizeibeamte mit dem 25-Jährigen zu seiner Wohnung in Hoheluft-West, wo sie die Leiche einer 58-jährigen Frau entdeckten – seine Mutter. Nach Überzeugung des Landgerichts war der Mann bei beiden Taten aufgrund einer Psychose nicht schuldfähig.

Der 25-Jährige leidet seit seiner Teenagerzeit an der Krankheit, hatte sich jedoch nicht psychiatrisch behandeln lassen und stattdessen versucht, seine Wahnvorstellungen und Stimmen im Kopf mit Cannabis zu dämpfen. Laut einer Sachverständigen habe dies die Krankheit jedoch weiter verstärkt.

Das Motiv für die Taten des 25-Jährigen konnte das Landgericht nicht klären. Die Vorsitzende Richterin sagte: „Sie werden damit leben müssen, dass Sie Ihre geliebte Mutter getötet haben.“


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