Das traditionsreiche Unternehmen Mayer & Cie., ein führender Hersteller von Strick- und Flechtmaschinen aus Albstadt in Baden-Württemberg, hat nach einem Bericht der Wirtschaftswoche Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Dieser Schritt kommt nur wenige Monate nach dem 120-jährigen Firmenjubiläum des Unternehmens.

Laut eigenen Angaben ist Mayer & Cie. Weltmarktführer im Bereich von Rundstrickmaschinen, die vor allem in der Textilindustrie, aber auch in der Automobilproduktion zum Einsatz kommen. Daneben produziert das Unternehmen Flechtmaschinen, die unter anderem in der Auto- und Luftfahrtindustrie sowie im Gütertransport und in der Öl- und Gasbranche verwendet werden.

Das Insolvenzverfahren soll unter dem Modell der Eigenverwaltung durchgeführt werden. Bei diesem Verfahren bleibt das Management des Unternehmens meist im Amt, erhält aber einen vom Gericht eingesetzten Sachwalter zur Seite gestellt, um die Interessen der Gläubiger zu wahren.

Es sollen externe Restrukturierer beauftragt werden, um dem Unternehmen zu helfen. Laut Berichten sind bereits eine Kanzlei und ein Jurist mit dieser Aufgabe betraut worden: Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger und Ilkin Bananyarli von der Kanzlei Pluta, der vom Amtsgericht Stuttgart als Sachverwalter eingesetzt wurde.

Das Tagesgeschäft soll weiterhin wie bisher laufen. Die knapp 350 Mitarbeiter des Unternehmens erhalten Insolvenzgeld.

Mayer & Cie. ist nach eigenen Angaben ein wichtiger Exporteur, der mehr als 90 Prozent seiner Maschinen ins Ausland liefert, vor allem nach China, Bangladesch, Indien und in die Türkei.

Schon seit Monaten hat das Unternehmen mit Rückgängen in der Auftragslage zu kämpfen. Im letzten Jahr hatte es bereits Kurzarbeit angemeldet und andere Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen. Als Gründe für diese Schwierigkeiten nannte Geschäftsführer Benjamin Mayer geopolitische Spannungen, hohe Inflation und billige Konkurrenz aus China.

Es bleibt abzuwarten, ob das Insolvenzverfahren genügen wird, um das traditionsreiche Unternehmen Mayer & Cie. zu retten und es weiterhin als Weltmarktführer in der Maschinenbauindustrie agieren lassen kann.


Quelle: 🛈