Die norddeutsche Journalistin und Moderatorin Julia Ruhs wurde von dem öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt NDR (Norddeutscher Rundfunk) aus der Sendung „Klar“ entfernt. Nach internen Auseinandersetzungen und einer öffentlichen Kampagne gegen sie, wurde Ruhs‘ Vertrag bei NDR nicht verlängert.

Der Streit entbrannte Anfang April dieses Jahres, als Julia Ruhs die Sendung „Klar“ moderierte. In der ersten Folge äußerte sich Ruhs migrationskritisch, was zu Kritik von linken Redakteuren des NDR führte. In einer internen Sitzung mit etwa 150 Mitarbeitern wurden Ruhs‘ Ansichten als unausgewogen und emotional überladen kritisiert.

Im Laufe der folgenden Monate formierte sich ein breiter Widerstand gegen Ruhs innerhalb des NDR. Einige Mitarbeiter, darunter auch Anja Reschke, die in ihrer Sendung „Reschke Fernsehen“ satirisch über Ruhs‘ Ansichten sprach, gründeten eine geheime Signal-Gruppe namens „unklar“, um ihre Kritik an Ruhs zu organisieren.

Am 17. September wurde der interne Widerstand gegen Julia Ruhs öffentlich bekannt gemacht und kurze Zeit später bestätigten NDR und BR (Bayerischer Rundfunk) gemeinsam, dass Ruhs nur noch die von BR produzierten Ausgaben der Sendung „Klar“ moderieren werde. Julia Ruhs zeigte sich schockiert über diese Entscheidung und äußerte sich enttäuscht über den Umgang mit ihr durch ihre Kollegen.

Anja Reschke, die eine scharfe Kritik an Julia Ruhs geübt hatte, sagte amüsiert: „Ist doch gut gelaufen!“ Doch der Fall wirft auch Fragen zur Meinungsfreiheit und Zensur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf.


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