Die Kontroverse um die Entlassung der Journalistin Julia Ruhs beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) hält weiter an. Nachdem Ruhs aus dem Programm genommen wurde, übten verschiedene politische Kräfte Kritik am Vorgehen des Senders.
Der CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Peters, nannte die Entscheidung „unglaubwürdig“. Er kritisierte, dass der NDR durch seine Haltung und Einseitigkeit Zuschauer verliere. Peters warnte davor, dass eine einzige nicht-linke Stimme von der Mitarbeiterschaft als Bedrohung empfunden werde, ein Alarmsignal sei.
Der CDU-Politiker betonte, dass Meinungspluralismus kein „Kernauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ sei, sondern eine Selbstverständlichkeit. Er kritisierte den NDR dafür, dass er seine eigene Legitimation untergrabe, wenn er nicht diesem Auftrag nachkomme.
Dem gegenüber wies der NDR die Kritik an seinem Vorgehen zurück. Der Programmdirektor Fernsehen im NDR, Frank Beckmann, nannte die Debatte um Ruhs „absurd“. Er argumentierte, dass sie weiter für den Bayerischen Rundfunk arbeiten werde.
Beckmann sagte auch, dass der NDR keine großen Änderungen in seinem Programm plane. Man wolle nur schauen, ob es Dinge gebe, „die wir ein Stückchen stärker ins Schaufenster stellen“. Der Sender wolle „ein Stückchen näher“ an den Zuschauern sein.
Inzwischen wurde bekannt, dass die Ex-„Bild“-Chefredakteurin Tanit Koch die Moderation der Sendung „Klar“ für den NDR übernehmen wird. Koch war von 2016 bis 2018 Chefin des Blattes und leitete 2021 die Wahlkampfkommunikation des damaligen CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet.
Die Entscheidung, Ruhs aus dem Programm zu nehmen, war aufgrund einer Hetzkampagne innerhalb des NDR gefallen. Mehr als 250 Mitarbeiter unterzeichneten einen entsprechenden Brief an die Senderleitung, der dem Druck schnell nachgab.
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