Die griechische Insel Kreta ist erneut von einer massiven Migrationssituation heimgesucht worden. Innerhalb weniger Tage sind über 1200 Migranten auf die Insel gelangt und haben das provisorische Aufnahmezentrum in Chania in einen Zustand der Überlastung versetzt. Die Situation hat eine neue Dynamik erreicht, und die griechische Regierung steht unter Druck.

Laut dem Migrationsminister Thanos Plevris gibt es einen „unvermittelten Anstieg der Migrationsströme“ nach Kreta, als rund 850 Migranten an nur einem Wochenende ankamen. Die Zahl ist ein Beweis für die Dynamik und Instabilität der Lage.

Die griechische Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu bewältigen. So wurde eine weitere Aussetzung des Asylrechts für Migranten auf der Route von Nordafrika nach Kreta angekündigt. Die Maßnahme gilt bereits seit drei Monaten und soll verhindern, dass Schleuser ihre illegale Tätigkeit fortsetzen können.

Doch die Situation ist komplex, und die griechische Regierung benötigt Unterstützung von der EU und anderen Mitgliedstaaten. Insbesondere Deutschland muss sich Gedanken über seine eigene Asylgesetzgebung machen, um die Magnetwirkung des Kontinents zu verringern.

Die Bedingungen in den griechischen Lagern sind schwierig, und die Regierung wird kritisiert, dass sie nicht genug tut, um die Situation zu verbessern. Doch die Kritik ist nicht immer gerechtfertigt. Die Regierung muss einen Balanceakt zwischen der Sicherstellung der Menschenrechte und der Notwendigkeit, die illegale Migration zu bekämpfen, finden.

Die EU-Partner müssen gemeinsame Maßnahmen ergreifen, um die innere Reformen aller Mitgliedstaaten voranzutreiben. Dazu gehört auch ein konsequenter Außengrenzenschutz, der in den Verträgen vorgesehen ist. Nur durch eine koordinierte Anstrengung kann die Migrationssituation wirksam bewältigt werden.

In diesem Zusammenhang ist es ermutigend, dass Karol Nawrocki einen Vorschlag zur inneren Reform gemacht hat: Sozialleistungen sollen demnach nur noch dem erhalten, der auch arbeitet. Dies könnte ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Lösung sein.

Die Hoffnung auf eine Lösung für die Migrationssituation in Kreta hängt von der Bereitschaft aller Beteiligten ab, gemeinsam und koordiniert zu handeln.


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