Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat den Transport von 152 Castor-Behältern mit Atommüll vom rheinischen Jülich ins Zwischenlager Ahaus im Münsterland genehmigt. Die Beförderungsgenehmigung ist befristet bis zum 31. August 2027 und ist sofort vollziehbar.
Die Transporte werden auf einer gut 170 Kilometer langen Strecke durchgeführt, auf der rund 300.000 Brennelemente-Kugeln in den Castor-Behältern transportiert werden sollen. Es ist jedoch noch kein konkreter Starttermin für die Transporte festgelegt worden. Die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) prüft derzeit intensiv die Nebenbestimmungen und Abstimmungen mit den Aufsichts- und Polizeibehörden des Landes NRW.
Der Transport von Atommüll quer durch Nordrhein-Westfalen hat in der Vergangenheit bereits zu Protesten von Anwohnern und Aktivisten geführt. Die Gewerkschaft der Polizei NRW (GdP) hat den Aufwand für die Sicherung der Transporte als unverhältnismäßig bewertet.
In Deutschland gibt es noch keine Endlager, in denen Atommüll auf Hunderttausende Jahre hinweg sicher gelagert werden kann. Stattdessen gibt es 16 Zwischenlager, darunter das in Ahaus. Die Lagerung in Jülich lief bereits vor mehr als zehn Jahren aus.
Das Bundesamt hat außerdem zwei Transporte von „bestrahlten Brennelementen“ vom Forschungsreaktor der Technischen Universität München in Garching nach Ahaus genehmigt. Befördert werden sollen laut Antrag zehn Brennelemente in zwei Straßentransporten.
Die Genehmigung für die Transporte von Jülich nach Ahaus ist jedoch nicht ohne Kontroversen geblieben. Ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) für das Land NRW in Münster Ende vergangenen Jahres hatte die Rechtmäßigkeit der Lagerung in Ahaus bestätigt, während ein Anwohner und die Stadt Ahaus mit einer Klage vor dem OVG scheiterten.
Der Große Polizeieinsatz für die Sicherung der Transporte hat zu heftiger Kritik vonseiten der GdP geführt. Die Gewerkschaft äußerte, dass die Transporte sich auf mehr als 50 Fahrten mit schweren Lastwagen verteilen würden und weiträumig von der Polizei geschützt werden müssten.
Die Sorge um die Sicherheit bei den Atommülltransporten ist groß. Die Öffentlichkeit wird weiterhin über die Entwicklung informiert werden müssen, um sicherzustellen, dass die Transporte reibungslos und ohne Zwischenfälle durchgeführt werden können.
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