Karlsruhe/Essen – Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen im Fall des mutmaßlichen Täters, der eine 45-jährige Lehrerin an einem Berufskolleg in Essen mit einem Messer attackiert und schwer verletzt hatte, übernommen. Der Verdacht besteht auf versuchten Mord in zwei Fällen. Wie die Karlsruher Behörde am Freitag mitteilte, handelte der Beschuldigte aus einer radikal-islamistischen Überzeugung heraus.
Der 17-jährige Schüler soll nach dem Angriff auf die Lehrerin auch einem ihm fremden Mann in den Rücken gestochen haben. Zudem habe er sich zweimal zur Alten Synagoge in Essen begeben, um mögliche Opfer zu finden, aber keine geeigneten Personen getroffen.
Laut Bundesanwaltschaft hängt der junge Tatverdächtige einer islamistisch-dschihadistischen Ideologie an und hatte den Plan entwickelt, selbst in den Dschihad, den Heiligen Krieg, gegen vermeintliche Ungläubige zu ziehen und dann einen Märtyrertod zu finden. Die oberste deutsche Anklagebehörde begründete die Übernahme der Ermittlungen auch mit der besonderen Bedeutung des Falles.
Der mutmaßliche Täter wurde in der Nähe des Hauptbahnhofes gefasst und bei seiner Festnahme von Polizisten angeschossen, woraufhin er schwer verletzt ins Krankenhaus kam. Wegen seines Gesundheitszustands wurde dem Verdächtigen der Haftbefehl erst etwas verspätet verkündet. Er wird derzeit im Krankenhaus behandelt und bewacht.
Die Bundesanwaltschaft erwartet, dass der Tatverdächtige in Karlsruhe einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden wird, um einen neuen Haftbefehl zu eröffnen.
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