Der Nürnberger Tiergarten steht weiterhin im Fokus von Kontroversen und Ermittlungen. Nachdem im Juli zwölf gesunde Paviane aus Platzmangel getötet wurden, kam es zu zahlreichen Hasskommentaren in sozialen Medien, darunter auch Morddrohungen gegen Tiergartendirektor Dag Encke, seinen Stellvertreter und Beschäftigte des Tiergartens allgemein.
Die Polizei ermittelt nun in 30 Fällen wegen Drohungen gegen Mitarbeiter des Nürnberger Tiergartens. Es bestehe unter anderem der Verdacht der Beleidigung, der Volksverhetzung und der Belohnung und Billigung von Straftaten, sagte ein Polizeisprecher.
Der Tiergarten hatte eigenen Angaben nach keine Alternative zu der Tötung einzelner Paviane gesehen. Das Gehege war demnach seit langer Zeit überbelegt und eine tierschutzkonforme Haltung damit nicht mehr möglich. Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen kritisierten das Vorgehen des Tiergartens scharf und warfen ihm vor, gegen das Tierschutzgesetz verstoßen zu haben.
Linke Aktivisten protestierten wiederholt vor dem Tiergarten und drangen auf das Gelände ein. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft erhielt rund 350 Strafanzeigen gegen den Tiergarten wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
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